Rebekka-Preisträgerin 2024 – Anne Emmert
Mit Anne Emmert (†) würdigt die Jury eine Übersetzerin, die mit Akribie, Sorgfalt, terminologischer Genauigkeit und sprachlicher Eleganz vor allem Sachbücher übersetzt. Sie selbst beschreibt das Sachbuchübersetzen als ‚doppeltes Übersetzen‘: „Die Übertragung von einer Sprache in die andere, aber auch den Transfer von einer komplexen Fachebene auf ein allgemein verständliches Niveau.“ Die Themen der von ihr übersetzten Bücher reichen von Griechenland unter deutscher Besatzung über genmanipulierte Lebensmittel bis zu Titeln über Steine und Fossilien für junge Leser – Anne Emmert arbeitet immer sachkundig, präzise und mit unfehlbarem Gespür für den jeweiligen Ton „ihrer“ Autor:innen, zu denen u.a. Laurie Penny, Susan Faludi und Judith Butler gehören. Die Auszeichnung ist mit 5.000 € dotiert.
1965 in Gütersloh geboren, war Emmert nach Studium und Promotion erst drei Jahre in Buchverlagen tätig. Seit 1996 hat sie etwa 150 Titel aus dem Englischen übersetzt, Belletristik und Jugendbücher, vor allem aber populärwissenschaftliche und politische Sachbücher, Essays und Biografien. Der Preis ehrt auch ihr langjähriges Engagement im Berufsverband der Literaturübersetzer:innen VdÜ für die Belange von Kolleg:innen und die öffentliche Anerkennung des Übersetzens.
Die REBEKKA wird durch eine dreiköpfige Jury aus Übersetzer:innen gewählt. In diesem Jahr waren das Regine Elsässer, Tobias Scheffel sowie die letztjährige Preisträgerin Regina Rawlinson.
Die Verleihung der REBEKKA 2024 am Buchmessenfreitag war feierlich und traurig zugleich, denn es wurden gleich zwei Übersetzerinnen postum geehrt. Die Rebekka ging an Dr. Anne Emmert, für ihr übersetzerisches Gesamtwerk, die Vielseitigkeit ihres übersetzerischen Schaffens sowie ihren nimmermüden Einsatz für die Belange von Kolleg:innen und für die öffentliche Anerkennung des Übersetzens. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Die Urkunde und die beiden von Friederike von Criegern illustrierten Buchseiten nahmen ihre Tochter und ihr Sohn entgegen. Die Laudatio hielt Beatrice Faßbender. Beim Umtrunk, zu dem der VDÜ einlud, konnte man den Worten von Beatrice Faßbender nur zustimmen: „Es hätte alles so schön werden können …“
Laudatio von Beatrice Faßbender als PDF
Zusätzlich:
REBEKKA der ersten Stunde: Margarete Längsfeld
Anschließend wurde Margarete Längsfeld als Rebekka der ersten Stunde geehrt. Karen Nölle stellte sie noch einmal vor, und Sabine Tatz, ihre Tochter, brachte ihre erste und ihre letzte Übersetzung mit – und sogar die Schreibmaschine, auf der sie in den 1960er Jahren ihre ersten Übersetzungen schrieb. Sabine Tatz betonte, dass ihre Mutter vielen jungen Kolleg:innen, darunter auch sie selbst, beim Einstieg in den Beruf behilflich war. Beate Frauenschuh überreichte Sabine Tatz eine Illustration von Friederike von Criegern, erstellt auf Seite 16 des Romans „Six of One“ von Rita Mae Brown in der Übersetzung von Margarete Längsfeld.
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Rebekka-Preisträgerin 2023 – Regina Rawlinson
Am Samstag, den 29.04.2023 wurde die Rebekka – Preis für langjähriges Übersetzen – an Regina Rawlinson verliehen. Die feierliche Preisverleihung fand zum ersten Mal im Übersetzerzentrum auf der Buchmesse in Leipzig statt. In den beiden vergangenen Jahren war dies pandemiebedingt leider nicht möglich. Der Preis ist in diesem Jahr mit 5.500 € dotiert. Zum Preis gehören außerdem zwei Kunstwerke von Friedrike von Criegern, die auf Seiten der von Regina übersetzten Bücher Motive des Textes aquarelliert hat. Wir freuen uns mit der Preisträgerin Regina Rawlinson und gratulieren ganz herzlich.
Wer in Leipzig nicht dabei sein konnte kann die Laudatio von Frank Heibert und Reginas Dankesrede hier nachlesen.
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Rebekka-Preisträgerin 2022 – Maike Dörries
Für manche von uns ging es von Wolfenbüttel direkt weiter nach München. Nachdem auch in diesem Jahr die Verleihung der Rebekka nicht auf der Leipziger Buchmesse stattfinden konnte, war der Freundeskreis am 29.06.2022 zu Gast im Literaturhaus München.
Hier gehts zum stimmungsvollen Bericht von Janine Malz für alle, die nicht dabei sein konnten, ebenso wie zur Laudatio von Günther Frauenlob und der Dankesrede von Maike Dörries als PDF.
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Rebekka-Preisträgerin 2021 – Cornelia Holfelder-von der Tann
19. März 2021 – Die 2021 erstmals verliehene Rebekka, der Preis für langjähriges Übersetzen, geht an die Freiburger Übersetzerin Cornelia Holfelder-von der Tann. Rebekka ist in diesem Jahr mit 6.000 Euro dotiert, der Preis wird von privaten Stifterinnen finanziert und vom Freundeskreis zur Förderung von literarischen und wissenschaftlichen Übersetzungen e.V. verliehen. Er ehrt Übersetzer:innen, die seit vielen Jahren begeistert, beharrlich und exzellent Belletristik und Sachbücher übersetzen. Diese Titel – beispielsweise aus den Bereichen Unterhaltungsroman, Krimi, Science-Fiction, Fantasy sowie Kinder- und Jugendliteratur -, erreichen oft hohe Auflagen und bilden das finanzielle Fundament vieler Verlage und Buchhandlungen. Übersetzer:innen tragen durch ihre häufig schlecht bezahlte Arbeit in und an der Sprache ganz wesentlich zur Lebendigkeit unserer Kultur bei.
Cornelia Holfelder-von der Tann, 1950 in Villingen/ Schwarzwald geboren, begann Mitte der siebziger Jahre nach dem Studium der Anglistik, Germanistik und Romanistik mit dem literarischen Übersetzen, das sie seither hauptberuflich ausübt. Unermüdlich, akribisch, kreativ und innovativ übersetzt sie seither Romane, Krimis, Fantasy sowie Science-Fiction, letzteres, wie sie selbst sagt, „mit großem Vergnügen, denn es zwingt mich, technisch einigermaßen auf dem Laufenden zu bleiben“. Sie engagiert sich für jüngere Kolleg:innen und leitet seit Jahrzehnten Workshops. Für den Laudator und renommierten Übersetzer Ulrich Blumenbach ist sie „ein Fixstern an meinem Firmament: Seit meinen Anfangsjahren in diesem Beruf habe ich immer wieder nach Cornelias Übersetzungen gegriffen und mich an ihren deutschen Lösungen für sowohl umgangssprachliche Texte als auch das für Englischübersetzer:innen so vertrackte Black American English orientiert“.
Die Wahl von Cornelia Holfelder-von der Tann als erster Preisträgerin der Rebekka übernahmen die Stifterinnen. Ab 2022 geht diese Aufgabe an eine dreiköpfige Jury über. Ort der Verleihung soll künftig die Leipziger Buchmesse sein, für 2021 ist die festliche – und hoffentlich öffentliche – Übergabe der Auszeichnung im Rahmen der Freiburger Veranstaltungstage Café Ünternational im September geplant.
Die Preisverleihung fand am 30. September als krönende Abschlussveranstaltung des Café Ü im Literaturhaus Freiburg statt. Nach einleitenden Worten von Karen Nölle, der Präsidentin des Freundeskreises und einem Abgesandten der Stadt Freiburg hielt Ulrich Blumenbach die Laudatio, gefolgt von Cornelias Dankesrede.