Rebekka

Rebekka-Preisträgerin Anne Emmert ist verstorben

Anne Emmert ©Anita Bone-Czerniejewski

Wenige Tage nach unserer Pressemeldung, in der wir bekanntgeben, dass Anne Emmert die REBEKKA 2024 erhält, hat uns über ihre Familie die traurige Nachricht erreicht, dass unsere sehr geschätzte Kollegin, liebe Freundin und diesjährige Rebekka-Preisträgerin Anne Emmert und ihr Ehemann Günter am 15. Januar 2024 auf tragische Weise bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind.
Wir sind zutiefst bestürzt, uns fehlen noch die Worte, ihrer Familie sprechen wir tiefstes Mitgefühl aus.

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Mit Anne Emmert würdigt die Jury eine Übersetzerin, die mit Akribie, Sorgfalt, terminologischer Genauigkeit und sprachlicher Eleganz vor allem Sachbücher übersetzt. Sie selbst beschreibt das Sachbuchübersetzen als ‚doppeltes Übersetzen‘: „Die Übertragung von einer Sprache in die andere, aber auch den Transfer von einer komplexen Fachebene auf ein allgemein verständliches Niveau.“ Die Themen der von ihr übersetzten Bücher reichen von Griechenland unter deutscher Besatzung über genmanipulierte Lebensmittel bis zu Titeln über Steine und Fossilien für junge Leser – Anne Emmert arbeitet immer sachkundig, präzise und mit unfehlbarem Gespür für den jeweiligen Ton „ihrer“ Autor:innen, zu denen u.a. Laurie Penny, Susan Faludi und Judith Butler gehören. Die Auszeichnung ist mit 5.000 € dotiert.

1965 in Gütersloh geboren, war Emmert nach Studium und Promotion erst drei Jahre in Buchverlagen tätig. Seit 1996 hat sie etwa 150 Titel aus dem Englischen übersetzt, Belletristik und Jugendbücher, vor allem aber populärwissenschaftliche und politische Sachbücher, Essays und Biografien. Der Preis ehrt auch ihr langjähriges Engagement im Berufsverband der Literaturübersetzer:innen VdÜ für die Belange von Kolleg:innen und die öffentliche Anerkennung des Übersetzens.

Die REBEKKA wird durch eine dreiköpfige Jury aus Übersetzer:innen gewählt. In diesem Jahr waren das Regine Elsässer, Tobias Scheffel sowie die letztjährige Preisträgerin Regina Rawlinson.

Der Preis wird am 22. März um 17 Uhr auf der Leipziger Buchmesse vom Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen verliehen. Die Laudatio hält Beatrice Faßbender, Lektorin im Berenberg Verlag. Anne Emmert ist die vierte Preisträgerin nach Cornelia Holfelder-von der Tann, Maike Dörries und Regina Rawlinson.

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